"Turin liegt auf dem Weg zwischen Memphis und Theben", schrieb einst Jean-Francois Champollion, ein international angesehener französischer Ägyptologe, der als erster Europäer die Hieroglyphen entschlüsselte. Diese Behauptung datiert aus dem Jahr 1825, als der Vater der Ägyptologie nach Turin kam, um das Ägyptische Museum genau zu studieren – besonders die Papyrusstücke, die eine während der 17. Dynastie erstellten Liste mit den Namen der Pharaonen enthalten.

Das Museum, das nach jenem in Kairo die bedeutendste Sammlung der Welt besitzt, wurde 1824 von Carlo Felice zusammen mit dem Archäologen Bernardino Drovetti gegründet und hat eine Statue des Pharaos Ramses II als Symbol. Im Lauf der Jahre wurde die Sammlung dank der finanziellen Unterstützung von Ernesto Schiaparelli ständig mit neuen Ausgrabungsstücken erweitert. Heute besitzt das Museum etwa 30.000 Objekte (von denen jedoch nur ein Teil ausgestellt wird), welche die Geschichte und die ägyptische Zivilisation vom Paläolithikum bis zum koptischen Zeitalter dokumentiert und einzigartige Gebrauchsgegenstände, Kunstschätze und Bestattungsutensilien enthält, wie zum Beispiel die Mensa Isiaca, die Wandmalereien von Gebelein, das intakte Grab von Kha und Merit sowie der Steintempel von Ellesjia.

Im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2006 wurde es vom Bühnenbildner Dante Ferretti, Oskarpreisträger 2005, besonders eindrucksvoll eingerichtet.